MUTTER*SEIN. Eine vielstimmige Sammlung

Fotos: Jelena Ilic

Fotos: Jelena Ilic

Installation | Koproduktion Eva-Maria Baumeister, Sommerblut Kulturfestival, Rautenstrauch-Joest-Museum, studiobühneköln & FWT

MUTTER*SEIN ist eine entgrenzende Erfahrung: körperlich und emotional. Unsichtbare Care-Arbeit, Denken und Fühlen im Tausch für geringe gesellschaftliche Anerkennung. Welche Geschichten erleben Frauen* im Hinblick auf das Muttersein und die damit verbundenen Projektionen?

MUTTER*SEIN versammelt die vielstimmigen Erfahrungen von Frauen* und gibt ihren Geschichten und diversen Realitäten Raum. Es entsteht eine Sammlung von Dingen und Erzählungen, die das Alltägliche wichtig nimmt: Einkaufszettel, Stundenpläne, Tagesabläufe, Familienfotos, Alltägliches und Außergewöhnliches - das Banale, das Erschöpfende, das Glücklich-Machende und das Sinnvolle der Fürsorgearbeit. Eröffnet wird die Ausstellung von einem Chor, der das Muttersein in unserer Gesellschaft betrachtet, kommentiert und selbst zu einer Sammlung von Zuschreibungen, Beobachtungen und Erlebtem wird - mal zärtlich, mal böse und mit notwendigem Witz.

Das Team um Eva-Maria Baumeister kreiert eine audiovisuelle Ausstellung, die akustisch, haptisch und visuell Geschichten von Mutterschaft erzählt. Die Installation aus Interviewausschnitten, Alltagsgegenständen und einer raumgreifenden Textilskulptur ist individuell erkundbar und lädt das Publikum ein, in den Erzählungen zu verweilen und sich mit diesen zu verbünden. 

Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, durch das Kulturamt der Stadt Köln und den Fonds Darstellende Künste/Produktionsförderung. Mit Unterstützung des Frauenkulturbüros NRW und ON – Neue Musik Köln

Lautsprache: Deutsch, Dauer: ca. 60 Minuten

MUTTER*SEIN im Rautenstrauch-Joest-Museum:
6. Juni bis 28. Juli 2024 als Sonderausstellung

Geöffnet: samstags und sonntags, 10:00 bis 18:00 Uhr sowie an den KölnTagen (jeder erste Donnerstag im Monat 10:00 bis 22:00 Uhr)
Do, 06.06., 18:00 Uhr Vernissage
Sa, 15.06., 15:00 bis 16:00 Uhr Kurator:innenführung
mit Eva-Maria Baumeister und Sybille Dudek
Mi, 19.06., 16:00 bis 17:00 Uhr Führung durch die Ausstellung mit Hanna Petri Böhnke
Do, 27.06., 15:00 bis 16:00 Uhr Führungfür Senior:innen durch die Ausstellung mit Hanna Petri Böhnke
So, 30.06., 14:00 Uhr Performance
Mi, 17.07., 16:00 bis 17:00 Uhr Führung durch die Ausstellung mit Hanna Petri Böhnke
So, 28.07., 14:00 Uhr Performance; 15:00 bis 16:00 Uhr Finissage

CHOR: Monika Immekus, Rosanna Derenbach, Anthea Heyner, Jana Hiß, Selen Beyza Inam, Jane Dunker, Kira Bogdashkina, Malina Schäfler, Annika Spiegelberg, Janine Schnabel, Paula Pavel, Dr. Annika Fernández Gonzalo, Amrei Aßent, Ines Langel, Katharina Busch, Lisa Huhn, Anna Grossberger
REGIE / KONZEPTION: Eva-Maria Baumeister
DRAMATURGIE / KONZEPTION / TEXT: Sibylle Dudek
AUSSTATTUNG: Theresa Mielich
CHORLEITUNG: Julia Klomfass
SOUNDDESIGN: Tobias Hartmann
THEATERPÄDAGOGIK: Lenn Brokinkel
PROJEKTASSISTENZ: Maike Gräf

„Eine vielstimmige Sammlung“ heißt es im Untertitel und mit den vielen Stimmen eines Frauenchores eröffnet der Abend im Theater-Foyer. Mal in Liedform, mal als spitzfindiger Wortbeitrag fächern die Frauen hier in einem zwanzigminütigen Konzert unterschiedliche Aspekte des Mutterseins auf. Eigene Erfahrungen mit Kindern, das Verhältnis zur eigenen Mutter, harte Fakten um die mangelnde gesellschaftliche Würdigung von Care-Arbeit und ein paar alberne „Deine-Mudda“-Witze bilden als musikalisches Infotainment das perfekte Warm-up für den Besuch der Sammlung. Dass das Thema Muttersein nicht in Form einer Geschichte, sondern als Ausstellung unterschiedlicher Sammelstücke behandelt wird, ist für Baumeister folgerichtige Umsetzung eines feministischen Blicks auf die Welt, der Dinge nicht zwangsläufig in eine dramaturgische Hierarchie ordnet, sondern gleichberechtigt zum Diskurs anbietet. (...) Ausstellungsstücke zum Anschauen und teilweise Anfassen vereint Artefakte mit Alltäglichem. Teilweise sehr persönliche Gegenstände von Müttern sind hier zusammengekommen, sie alle erzählen ganz eigene Geschichten (...). Interviews von Frauen, zu hören auf Kopfhörern, und Audiocollagen erweitern den Erzählkosmos um zusätzliche Aspekte. Für jeden Gast gilt es hier, sich beim Erkunden der Erzählungen seinen eigenen Erlebniskosmos zu kreieren.

Kölner Stadt-Anzeiger

12.05.2024
So, 16:30 Uhr

Dieser Termin hat bereits stattgefunden.

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