FWT:

Das FWT: Freies Werkstatt Theater ist Ort des Austauschs und der künstlerischen Auseinandersetzung mit der Gegenwart. Seit seiner Gründung 1977 ist es eine feste Größe der freien Theaterszene Kölns. An der Schnittstelle von Theater, Performance und Medienkunst entwickelt das FWT: eigene Produktionen und arbeitet mit freien Künstler:innen und Gruppen zusammen. Unter dem Label Focus on: setzt sich das Haus, beginnend mit der Spielzeit 2024/25, in Themenreihen künstlerisch mit globalen Herausforderungen und gesellschaftlichen Spannungsfeldern auseinander. Darüber hinaus stellen wir außergewöhnliche Produktionen zeitgenössischer Dramatik vor. Ergänzt wird das Programm durch Talks und Lesungen sowie Inszenierungen für junges Publikum. Das FWT: steht in gemeinnütziger Trägerschaft und wird institutionell gefördert durch die Stadt Köln und das Land Nordrhein-Westfalen.

Mission

Welche Konflikte, Strömungen und Veränderungen der Gegenwart werden die Zukunft prägen? Unsere Gegenwart ist widersprüchlich und unübersichtlich - und dabei oft nur unscharf erkennbar. Ob Klimakatastrophe, wachsende Ungleichheit, digitaler Wandel, alte und neue Kriege - wir sind mit Transformationen konfrontiert, die unser Zusammenleben und unsere Demokratie grundlegend auf die Probe stellen. Wir gehen diese Herausforderungen an, und dazu braucht es mehr als politische Debatten. Es braucht Orte für neue Narrative, radikale Imaginationen, geteilte Erfahrungen und artikulierte Emotionen.

Wir verstehen das FWT: als einen Ort der gesellschaftlichen Verhandlung und der Gegenwartsbewältigung. Als Ort, an dem wir unsere Wahrnehmungen schärfen, Perspektiven wechseln, Ambivalenzen aushalten, in Geschichte(n) eintauchen und Träume aufblühen lassen. Das Theater, für das wir stehen, weiß nicht schon alles. Es macht Fehler. Das Theater, an dem wir arbeiten, entsteht im gemeinsamen Prozess zwischen Künstler:innen und Publikum.

Wir begreifen das FWT: als Begegnungsort für die vielfältige Stadtgesellschaft. Als einen Ort, an dem wir die zahlreichen Transformationen, die unser Zusammenleben in der Stadt verändern, gemeinsam reflektieren. An dem wir voneinander lernen und miteinander ringen. An dem wir die eigenen Privilegien reflektieren und in aktiven Austausch mit anderen Lebensrealitäten, Geschichten und Kunstformen treten. Wir möchten unser Foyer und das Theater auch jenseits der Theatervorstellungen zu einem Ort der Begegnung werden lassen, an dem wir miteinander kochen, denken, streiten und uns als Zeitgenoss:innen treffen, die aufeinander angewiesen sind.

GESCHICHTE

Das FWT: ging aus dem Modellversuch "Künstler und Schüler" hervor, der 1977 in mehr als 20 Städten der damaligen Bundesrepublik Deutschland ins Leben gerufen wurde. In Anlehnung an internationale Vorbilder entwickelte das Kölner Projektensemble sein Konzept des "Werkstatt Theaters" und führte dieses nach dem Ende des Modellversuchs im Herbst 1980 weiter fort. Arbeitsschwerpunkt der Anfangsjahre waren Projektentwicklungen, z.B. mit Schüler:innen, Migrant:innen oder jugendlichen Arbeitslosen. Begonnen wurde seinerzeit auch die Theaterarbeit mit älteren Menschen (Altentheater), die bis Ende 2022 kontinuierlich fortgeführt wurde.

In seinem Theaterhaus in der Kölner Südstadt ist das FWT: seit Ende der 1970er Jahre beheimatet. Die nahezu achtzigjährige Industriegeschichte des Hauses ist auch heute noch gegenwärtig. Hier wurde Schokolade gemacht, im Keller reiften Bananen, Leuchten und Regenschirme wurden hergestellt. Nach einer aufwendigen Sanierung 1994/1995 präsentiert sich der denkmalgeschützte Bau als voll ausgestattetes Theater mit zwei Bühnen, Foyer, Büros und Probenräumen auf fünf Etagen.