Experimentalfilm von Viktor Brim (2020)
Dunkle Erde wird ausgegraben, transportiert und weggeschafft. Verschiedene Bilder, die situativ in Zusammenhang gebracht werden, erzeugen in "Dark Matter" eine postapokalyptische Landschaft, die das Zeitempfinden des Publikums verschärft und herausfordert. In düsteren, stillen Tableauaufnahmen zeigt Viktor Brim die Umweltzerstörung und prekäre Arbeitsrealität in einer der weltgrößten Diamantenminen Mir im nordostsibirischen Sacha (Jakutien). Technologie und Ideologie gehen hier Hand in Hand und hinterlassen ihre Spuren. Die Mine wird sowohl von dem lokalen Unternehmen Alrosa als auch von der Regierung betrieben und überwacht. Denn der Bergbau steht unter anderem im Zusammenhang mit duzenden Atombombentests, die die sowjetische Regierung in den Jahren 1974 - 1987 in Sacha durchführte. Radioaktives Material, Spuren der Schwerindustrie und Raketenteile haben die Region in eine toxische Landschaft verwandelt.
Dauer: 20 Minuten
Sprache: Ohne Sprache
Zu sehenim Rahmen von Rohstoffausbeutung – drei Positionen in der Medienkunst
zusammen mit zwei weiteren Videoarbeiten "Milliarden Jahre Widerhall" und "Kris Project I: The Never Ending Tale of Maria, Tin Mine, Spices and the Harimau"
im Loop im angegebenen Zeitraum:
am 16. November 2024 von 15:00-17:00 Uhr, FWT: EG Bühne (Mit Hörunterstützung)
am 22. und 23. November 2024 von 18:00-22:00 Uhr, FWT: UG Bühne (Mit Hörunterstützung, Early Boarding, Rollstuhlgerecht)
Viktor Brim (Taschkent, 1987)
ist Künstler und Filmemacher. In seiner künstlerischen Praxis bewegt sich Viktor Brim zwischen installativen Projekten, Filmproduktionen und publizistischer Arbeit. In seinen jüngsten Werken setzt er sich intensiv mit den Auswirkungen extraktivistischer Prozesse auseinander, insbesondere im Mansfelder Land, dem Rheinischen Braunkohlerevier und verschiedenen Diamantbergwerken in Sibirien. Seine Arbeit konzentriert sich darauf, die Spuren und Nachwirkungen industrieller Aktivitäten zu erkunden, die sich in Sedimenten, Gesteinsschichten und chemischen Verbindungen manifestieren. Dabei interessieren ihn insbesondere landschaftliche Veränderungen von großem Ausmaß, die sich über lange Zeiträume erstrecken.
English Version
Dark earth is excavated, transported, and removed. In "Dark Matter", a series of situationally linked images create a post-apocalyptic landscape that sharpens and challenges the viewer's perception of time. In dark, silent tableau shots, Viktor Brim portrays environmental destruction and the precarious working conditions in one of the world’s largest diamond mines, Mir, in northeastern Siberia's Sakha (Yakutia). Here, technology and ideology go hand in hand, leaving their traces. The mine is operated and monitored by both the local company, Alrosa, and the government, as it is connected to dozens of atomic bomb tests by the Soviet government in Sakha between 1974 and 1987. Radioactive material, traces of heavy industry, and missile parts have turned the region into a toxic landscape.
Duration: 20 minutes
Language: No dialogue
Viktor Brim (Tashkent, 1987)
is an artist and filmmaker. His art moves between installation projects, film productions, and journalistic work. His recent works have focused intensively on the impacts of extractive industries, particularly in the Mansfeld region, the Rhenish lignite mining area, and various diamond mines in Siberia. He investigates the traces and aftereffects of industrial activities, which manifest in sediments, rock layers, and chemical compounds. He is particularly interested in large-scale landscape changes that unfold over extended periods of time.
Gefördert durch Perform Europe im Rahmen des Projekts „Buried Secrets – Responses to Raw Materials Exploitation“