ANNETTE, EIN HELDINNENEPOS

Szene aus 'Annette, ein Heldinnenepos' des Freien Werkstatt Theater Köln mit Brit Purwin, Mirka Ritter und Daniel Kuschewski.

Digitales Programmheft


Romanadaption | Nach dem Versepos von Anne Weber
NOMINIERT FÜR DEN KÖLNER THEATERPREIS 2022
BRIT PURWIN AUSGEZEICHNET MIT DEM PUCK ALS BESTE NACHWUCHSSCHAUSPIELERIN 2022

Leben und Freiheit gehören allen Menschen. Dass der Kampf für diese Wahrheit ein einzelnes Menschenleben in abgrundtiefe Widersprüche verstricken kann, zeigt die wahre Geschichte der Französin Anne Beaumanoir, genannt Annette.

Zur Zeit des Zweiten Weltkriegs kämpft die kaum zwanzigjährige Annette gegen die Nazi-Besatzer in Frankreich. Ein Jahrzehnt später wendet sie sich gegen ihr Heimatland und schließt sich dem Freiheitskampf der Algerier gegen die französische Kolonialherrschaft an. Dafür droht ihr Gefängnis, sie flieht und lässt ihre Familie zurück. Im unabhängigen Algerien organisiert Annette das Gesundheitswesen, dabei gerät sie in lebensgefährliche Fraktionskämpfe zwischen den neuen Herren des Landes und muss, wieder einmal, fliehen. Sie stirbt 2022, fast hundertjährig, allein in einem kleinen Haus in Südfrankreich.

Infos zu Barrieren
Beim Zugang zur Erdgeschoss-Bühne, auf der diese Vorstellung stattfindet, sind einige Stufen zu überwinden. Daher ist der Zugang für Rollstuhlfahrer:innen leider nicht barrierefrei. Sie haben Fragen zu Ihrem Theaterbesuch? Sprechen Sie uns gerne an.

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MIT Mirka Ritter, Daniel Kuschewski, Agnes Fischer
REGIE Guido Rademachers
TEXTFASSUNG Gerhard Seidel
BÜHNE Katrin Lehmacher
KOSTÜME Regina Rösing
TECHNIK Anil Tepe
REGIEASSISTENZ Barbara Büchmann
PRAKTIKANTIN Ida Steinkampf

Regisseur Guido Rademachers gelingt es auf großartige Art, den literarischen Text in einen mitreißenden Theaterabend zu verwandeln. Die Schauspieler:innen Mirka Ritter, Daniel Kuschewski und Brit Purwin erzählen wechselweise Annettes Werdegang. Ganz plastisch baut Anil Tepe, der Techniker, auf der Bühne aus zusammengezimmerten Holzresten ein Haus auf. Mit jedem biographischen Puzzlestück wächst das Gebilde, in das die Erzählenden einziehen. Wie bleibt Annette eine idealistische Revolutionärin, wenn sie gleichzeitig die bittere Lektion lernt, dass „die erfolgreichen Revolutionen Bürokratie und Terror absondern“? Eine schönere Würdigung kann einem Leben, dem ein „Denk – mal“ aus Worten errichtet wurde, kaum widerfahren.

kritik-gestalten

Regisseur Guido Rademachers hat die klug zusammengefasste Textversion von Gerhard Seidel als mitreißende Mischung aus persönlicher Biografie und historischem Abriss inszeniert. Nicht aus der Ich-Perspektive wird berichtet, sondern mit der nötigen Distanz zur Protagonistin. Deren Überzegungen und Zweifel sind der Motor für diese nuancenreiche, mal hoch emotional, mal mit schelmischer Ironie vorgetragene Heldinnengeschichte. Wie sich in diesem Lebenslauf Privates in Politisches verwandelt, Umbrüche zu Aufbrüchen werden und moralische Maßstäbe den Stresstest in der Realität bewältigen müssen, gestaltet sich zu einem eindringlichen Theatererlebnis.

Kölner Stadt-Anzeiger

Eindrückliche Bühnenfassung des Romans über die Widerstandskämpferin Anne Beaumanoir, überzeugend in Szene gesetzt. Selbst wenn ‘Annette, ein Heldinnenepos’ bei Erscheinen nicht als bester deutschsprachiger Roman ausgezeichnet worden wäre, hätte der Stoff wohl über kurz oder lang den Weg auf die Bühne gefunden - er ist dafür einfach prädestiniert.

Kölnische Rundschau

Eine außergewöhnliche Premiere über eine außergewöhnliche Frau.

Radio Köln

Es gibt selten SchauspielerInnen, die es durch ihre leise, beseelte Ausstrahlung […] uns als Zuschauer erreichen. […] Es ist ihre souveräne Grundgestimmtheit, die ein starkes Fundament für all ihre Rollen bietet.

Auszug aus der Laudatio von Tanja Krischer zum PUCK 2022

Der klugen Inszenierung von Guido Rademachers gelingt es, viel Geschichte zu vermitteln, indem er und die Schauspieler:innen (...) der literarischen Vorlage von Anne Weber dieselbe Lust am Erzählen abgewinnen und nach eigenen Haltungen fragen. Über einen Lebensweg hinweg werden die Kosten der Entscheidungen bewusst gemacht, die im Rückblick eine Heldin ausmachen.

StadtRevue

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