Von Sebastian Blasius
Was wäre, wenn... der Chor nicht seinen Platz im Theater verloren hätte?
Im antiken Drama war er ein zentrales Element - zwischen Protagonist*innen und dem Publikum. In der Neuzeit verschwand er fast von den Bühnen, und mit ihm die kommentierende oder kritische Stimme des Kollektivs. ‚Chöre des Spekulativen‘ mutmaßt: was würde der Chor sagen zu Texten und Szenen der Neuzeit? Wie hätte er sich positioniert in Barock, Aufklärung, Nachkriegszeit? … steht hier doch meistens das Individuum im Mittelpunkt. Wie hätte der Chor das kommentiert, konterkariert?
Autor*innen aus Jordanien, Brasilien, China, der Türkei, Marokko, Burkina Faso, Griechenland und Deutschland schreiben Stimmen in stilbildende Szenen des ‚westlichen Kanons‘ hinein. In einer szenischen Installation werden die Zuschauer*innen Teil neuer Perspektiven. Mit Texten von u.a. Ebru Nihan Celkan, Paul P. Zoungrana, Karima El Kharraze, deufert + plischke, Zhu Yi, Sophokles, Henrik Ibsen, Jean Racine, Samuel Beckett, William Shakespeare u.a.
Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Köln, die Kunststiftung NRW, das NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste und den Hauptstadtkulturfonds.